Was Sie bei der Umstellung von Beschlag auf Barhuf wissen sollten:
Ganz wichtig ist, die Umstellung ist kein fertiger Zustand, sondern ein Prozess! Und nicht jede Umstellung verläuft gleich.
- im Verlauf können alte Blutergüsse herauswachsen, vor allem wenn die weiße Linie gezerrt ist
- es kann zu Hufgeschwüren kommen, vor allem bei dünner Sohle, oder wenn abgestorbenes Zellmaterial nach außen transportiert wird
- es kann zu Fühligkeiten kommen, vor allem direkt nach der Eisenabnahme, auf Schotterboden o.Ä., da die Hufsohle noch nicht dick genug ist
- durch die verbesserte Durchblutung kann es am Anfang zu Schmerzen kommen, vergleichbar mit eingeschlafenen Beinen, die Pferde stampfen mit den Hufen auf oder scharren
- die Umstellungsphase kann bis zu einem Jahr dauern (i.d.R. braucht der Huf ein Jahr um einmal komplett durchzuwachsen)
- im Winter wenn es besonders feucht ist kann es bei Trachtenzwanghufen schnell zu Strahlfäule kommen
- je nach Zustand der Hufe nach Eisenabnahme kann die Übergangsphase kürzer oder manchmal auch länger sein
- der Huf bekommt ein Sohlengewölbe wenn die weiße Linie wieder eine gute Verbindung hat
Förderlich ist:
- ein regelmäßiger Bearbeitungsintervall, am Anfang evtl. in kürzeren Abständen damit die Hufwand nicht zu lang wird und das Abrollen erleichtert wird
- Bewegung auf festen Böden bis eine evtl. vorhandene Entzündung der Lederhaut abgeklungen ist und die weiße Linie eine stabilere Verbindung aufweist
- danach ist Bewegung auf unterschiedlichen Böden möglich und sinnvoll
- möglichst viel Auslauf, Bewegung fördert Durchblutung fördert Hufwachstum